Dienstag, 28. August 2012

Großglockner & Co.

Hey Leute, 

also, es gibt so einiges von den letzten Wochen zu berichten. Vorerst eine kurze Zusammenfassung, als Ergänzung gibt es diesmal noch einige Bilder dazu!

Meine Drei-Tage Tour über den Großglockner war wunderschön, anstrengend, aufregend, fordernd, lehrreich, heiß, kalt und um es rund abzuschließen, eine der schönsten Erfahrungen in meinem Leben! 

Tag 1:

Es ging los am 10. August sehr zeitig in der Früh, mein Freund und ich mussten zur Verladestelle für unseren Autoreisezug nach Villach am Wiener Matzleinsdorferplatz. Voll betankt kam schon die erste richtige Herausforderung auf mich zu, ich musste, da wir unsere Motorräder im unteren Waggonabschnitt  fixierten, mit eingezogenem Kopf mein Motorrad schräg über eine Rampe auf den Waggon fahren.
Sehr viel Platz nach oben hatte ich nicht ;-)

Wenn das nicht geklappt hätte, dann wäre die ganze Tour schon zu Ende bevor sie noch richtig begonnen hatte. Ich muss gestehen, dass ich schon ordentlich Respekt davor hatte, aber im Endeffekt hat alles super geklappt, und ehe wir uns versahen, saßen wir schon in unserem Abteil und waren Richtung Villach unterwegs. Jetzt werden sich sicher Einige fragen: "Die will eine Motorradtour machen und fährt mit dem Zug nach Villach?" Berechtigte Frage, dennoch waren wir der Meinung, dass es Geld, Zeit und Kraft spart, wenn wir nicht über die Autobahn so eine weite Strecke zurücklegen müssen. 

In Villach angekommen, mussten die Motorräder erstmal wieder entladen werden, das war aber zum Glück weitaus einfacher. Dann ging es endlich per Bike via Millstätter See nach Heiligenblut, wo auch schon unser erstes Etappenziel lag. Dort um ca. 20:00 angekommen, bezogen wir erstmal unser Hotelzimmer und wollten uns sogleich auf Futtersuche machen, denn bis dahin hatten wir uns nur von Brötchen, Kabanossi und Sunkist ernährt. Doch zu unserer Verwunderung gab es in Heiligenblut in fast allen Restaurants nach 20:30 keine warme Küche mehr. Zum Glück fanden wir dann doch noch eine offene Pizzeria, und ließen den anstrengenden Tag mit einem Radler und je einer Salami-Pizza ausklingen. Danach hieß es ab ins Bett, denn am nächsten Tag hatten wir einen schweren Tag vor uns!

Tag 2:
Voller Vorfreude auf den spannenden Tag sind wir um 7:30 aufgestanden, doch sogleich wurde unsere gute Stimmung getrübt, denn es regnete in Strömen. Wir hatten ja noch bisschen Zeit bis zur geplanten Abfahrt. Erstmal frühstücken und dann sieht das Wetter vielleicht schon anders aus! Leider war dies nicht der Fall.

Wir warteten bis 11:00 in der Hoffnung, dass es doch noch aufreißen würde... hat es dann glücklicherweise auch ein bisschen, zumindest schüttete es nicht mehr wie verrückt. Wir machten uns also auf den Weg Richtung Kaiser Franz-Josefs Höhe. Dort angekommen, war ich kaum mehr von meinem Motorrad runter zu bekommen... nicht etwa weil ich so gerne fahre, sonder weil es so kalt war, dass ich beinahe auf dem Bike fest gefroren wäre! Spaß beiseite, natürlich war es nicht so extrem kalt, aber für einen Sommermonat war es dann doch A****-kalt! Gott, war ich froh, dass ich meine Thermo-Unterwäsche und viele weitere Lagen anhatte: Ich hab´ in meiner Lederkombi fast wie das Michelin-Mädchen... ääh, Michelin-Männchen ausgesehen ;-)



Juhu, ich hab den Glockner bezwungen!

Dann ging es weiter über das Hochtor. Als wir durch den Tunnel gefahren waren, erwartete uns auf der anderen Seite des Glockners eine dicke Nebelwand in Kombination mit Schnee, Regen und Hagel. 
Den Großglockner zu bezwingen ist an sich schon eine Herausforderung, aber bei dieser Witterung war es wirklich nicht mehr lustig, denn gleich neben dir in den nassen Kehren trennen dich nur 1 Meter Gras und einige wenige Steine von einem wirklich steilen Abhang!

Bei der nächsten Hütte mussten wir kurz rasten und warteten den größten Guß ab, dort hatten wir eine nette Begegnung mit einem lebenden, handzahmen Murmeltier.

Irgendwie süß, wie die Kleine nasebohrt ;-)

Dann mussten wir weiterfahren, denn wir hatten uns das nächste Etappenziel erst in Liezen gesteckt, und das waren dann schon noch einige Kilometer.
Weiter ging es über gefühlte tausend Serpentinen bergab durch eine dicke Nebelwolke. Je mehr wir talwärts fuhren, umso wärmer wurde die Luft, und umso mehr spürte ich meine Finger wieder. Unten war ich überglücklich und sehr stolz, trotz widrigster Witterungsverhältnisse heil über den höchsten Berg Österreichs (ca. 3800 Meter) gekommen zu sein.


Viel Zeit zum Freuen blieb nicht, denn wir mussten weitere Kilometer machen. Wir überquerten den Dientner Sattel Richtung Bischofshofen, der übrigens meine absolute Lieblings-Strecke zu fahren ist!
Liezen war jetzt nicht mehr weit, wir Verrückten wollten aber unbedingt noch den Sölkpass fahren. Ich sag´ euch eines, dieser Pass war bis jetzt eine der größten und schwierigsten Herausforderungen in meiner bisher kurzen aber erlebnisreichen Motorradlaufbahn. Kurz zusammengefasst: einspurige, kaputte Straße mit Kehren, enge unübersichtliche, schlecht gekennzeichnete Kurven, Kühe (!) und Kuhmist mitten auf der Straße! Also eigentlich ein Wahnsinn, aber wie schon so oft, war ich mitten auf der Strecke hochkonzentriert und hab erst nachher als wir heil unten angekommen waren, das gesamte Ausmaß der Strecke realisiert und war mächtig stolz auf mich. 

Sölkpass auch bezwungen

Die restliche Strecke hat sich dann gezogen, weil wir eigentlich bis Liezen kommen wollten, damit wir es am nächsten Tag nicht mehr so weit nach Wien haben. Da aber die Hohen Tauern nach einem Murenabgang gesperrt waren, mussten wir kurzfristig in der Dämmerung nach Leoben fahren, dort haben wir dann auch eine liebe Pension gefunden. Todmüde sind wir ins Bett gefallen, haben noch kurz die Strecke für den nächsten Tag besprochen und sind sofort eingeschlafen!

Tag 3: 
Wasserlochklamm in Palfau

Am letzten Tag sind wir von Leoben nach Palfau gefahren, dort haben wir uns in der Wasserlochklamm eine kleine Rast bei unfassbar schöner Umgebung gegönnt. Dann sind wir durch die wunderschönen Wildalpen, bis nach Mariazell flott durchgefahren. Unsere zweite Rast legten wir dann auf der berühmt berüchtigten Kalten Kuchl ein, und dann ging es nach einem Kaffee über die altbekannte Strecke nach Wien.
Endlich in Wien mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken angekommen, wollte ich eigentlich nur noch schlafen, die drei Tage die ich fast nur auf dem Bike verbracht hatte waren sehr anstrengend, sowohl körperlich als auch mental. 


Ich hoffe ich habe in den restlichen Sommertagen noch Glück mit dem Wetter, damit ich noch die letzten Tage mit meiner heiß geliebten ER-6n verbringen kann. Das klingt ja schon fast wie eine kitschige Sommerromanze ;-) Doch ich muss gestehen, ich hätte nie und nimmer gedacht, dass man so eine Art Liebe zu einer Maschine aufbauen kann! Nun kann ich mich kaum mehr von meine Kawa trennen :-) Ich bin eindeutig dem Motorradfahren verfallen!!! <3



Freitag, 3. August 2012

Kurzes Update

Hallo, meine Lieben,


jetzt habe ich schon mehr als zwei Wochen meine Kawasaki ER-6n und düse fleißig in Wien und Umgebung damit herum. Manche behaupten ja, man bekäme mich kaum von ihr runter ;-)
Ich habe inzwischen überhaupt kein Problem mehr, in der Stadt zu fahren und mich über Ring oder Gürtel (natürlich mit äußerster Vorsicht) zu schlängeln. 
Einparken kann ich auch schon wie ein ... naja, sagen wir Halb-Profi.


Einmal hierhin einmal dorthin, ständig bin ich unterwegs, und am Wochenende mach´ ich mit meiner "supercoolen" Motorrad-Gang immer eine längere Ausfahrt, zum Beispiel auf die Kalte Kuchl um dort gemütlich einen Kaffee zu trinken und dann noch schnell in den See zu hüpfen. Oder wir fahren auch mal Richtung Tulln über alle möglichen Strecken zum Beispiel über den Tulbingerkogel, den Exelberg oder den Riederberg.


Wunderschöner Badesee auf der Kalten Kuchl
Alles wunderschöne Strecken, aber ich muss zugeben, ich musste anfangs zuerst mal die jeweilige Strecke kennenlernen und war daher vorsichtig unterwegs.
An dieser Stelle muss ich meiner Gang ein Kompliment machen: Da ich ja das Küken der Gruppe bin, haben sie mich immer in der Mitte fahren lassen und das Tempo ganz auf mich abgestimmt. Es hat mich sehr gefreut, dass ich so eine liebe und rücksichtsvolle Gruppe zum Fahren gefunden habe.
Ich kann sehr viel von ihnen lernen, da ich die richtige Linie in den Kurven vorgefahren bekomme und somit sind auch engere Kehren kein Problem mehr. Danke dafür :-)
Natürlich musste ich auch dann mal alleine vorfahren, um selbst meine eigene Linie zu finden. Nach ein paar Ausfahrten kann ich nun schon ohne Probleme die Linie vorgeben.
Witterungs- und streckenmäßig hatte ich bis jetzt von allem etwas dabei, sei es Regen, Dunkelheit, Kehren, Überland, Autobahn, Stadt... und leider natürlich auch immer wieder mal Stau.
Wobei ich mit meiner Kawa im Stau relativ gut voran komme, da ich durch die geringe Breite einen erheblichen Vorteil gegenüber Autos habe. Es ist natürlich sehr gefährlich, zwischen Kolonnen durch zu fahren, denn es kann jederzeit die Kolonne wieder anfahren oder ein Auto ausscheren, also ist höchste Vorsicht geboten. Doch keine Sorge, ich fahre immer gewissenhaft und vorausschauend!


Ich fühle mich mittlerweile wirklich schon sicher auf meinem knallgelben Bike und hab´ jetzt schon über 1000 Kilometer auf dem Buckel. Nun ist es an der Zeit, meine Fahrkünste selbst gut einzuschätzen und mich nicht zu überschätzen, denn genau in dieser Zeit, in der man glaubt man "kann's" passieren die meisten Unfälle. Dessen bin ich mir aber durchaus bewusst und versuche auch, mir das immer vor Augen zu führen. Nicht zuletzt aus diesem Grund mache ich am 5. August ein Fahrsicherheitstraining, um mich, meine Maschine und meine Grenzen noch besser kennen zu lernen.


Also, wie gesagt, bin ich derzeit fast nicht mehr vom Bike runter zu bekommen...
Schließlich muss man es ja ausnutzen, wenn uns gerade so tolles Wetter beglückt. Denn der einzige echte Wermutstropfen beim Motorrad fahren, und den musste ich schon schmerzhaft erleiden, ist, dass man zwar Zeit hätte um zu fahren, aber der Wettergott einem einen gehörigen Strich durch die Rechnung macht :-((((


Letztens war ich erstmals auch schon meine Maschine putzen... Man muss das pflegen, was man liebt, nicht wahr? ;)
Das war eine sehr spaßige Angelegenheit, vor allem, wenn man mit dem Hochdruckreiniger einen falschen Winkel erwischt und sich dann mit dem ganzen Dreck selbst vollspritzt... Naja, gehört offensichtlich für Rookies dazu, dafür war meine bildhübsche ER6-n wieder blitzeblank und hat mit mir um die Wette gestrahlt! 
Früher fand ich junge Leute eher eigenartig, wenn sie fast jeden zweiten Tag ihre fahrbaren Untersätze wuschen. Inzwischen kann ich das gut nachvollziehen. Ich würde am liebsten nach jeder Ausfahrt nochmal alles putzen, obwohl ich zugegebenerweise kein Putzteufel bin ;-) Es war ein tolles Gefühl sich um seine Maschine zu kümmern und dann stolz wieder damit herumzudüsen. Hier sogar ein völlig ungestelltes Foto ;-):


Mit Hochdruckreiniger bewaffnet
So, meine Lieben, das waren die aktuellen News von Eurer Lari... und in knapp einer Woche geht´s dann ab auf den Großglockner! Bin schon gespannt auf meine erste richtig große Tour :-). Legt ein Wörtchen beim Wettergott für mich ein, ok?


Alles Liebe und noch schöne und vor allem entspannte Sommertage wünscht Euch allen,


Eure Lari

Dienstag, 17. Juli 2012

Endlich ist sie da!



Eeeendlich ist es soweit!
Am vergangenen Freitag, den 13. Juli, hab´ ich endlich meine knallgelbe Kawasaki ER-6n von der BikeCity auf der Mariahilferstraße abholen dürfen.

Der Wettergott hatte es leider nicht gut mit mir gemeint und dicke Tropfen vom Himmel fallen lassen... was mich aber natürlich nicht davon abhalten konnte, trotzdem zum vereinbarten Übergabetermin zu fahren. In der BikeCity angekommen hatte ich Gelegenheit, alle Verantwortlichen, die mir die tolle Möglichkeit geboten hatten, den Führerschein zu machen und im Anschluss eine ER-6n zu fahren, persönlich kennen zu lernen. Alles sehr sympathische und coole Menschen!

Und da stand sie dann: Knallgelb und schwarz und extrem leiwand! - It was love at first sight!


In der Folge wurden mir kompetent und freundlich alle wichtigen technischen Bedienungselemente auf dem neuen Motorrad erklärt. Da ich das Motorradfahren in der Fahrschule Favoriten mit einer älteren ER-6n erlernt hatte, wurden mir auch noch die technischen Raffinessen der Kawasaki ER-6n Modell 2012 erklärt. Allzu große technische Veränderungen waren nicht vorgenommen worden, in jedem Fall aber sieht sie noch viel schnittiger aus als ihre betagteren "Schwestern" ;-)

Soooo lange hatte ich diesen Tag herbeigesehnt und nun war es endlich soweit: Ich hielt den Schlüssel zu meiner ersten Maschine in der Hand! Es gab natürlich ein obligatorisches Shake-Hands Foto mit den Verantwortlichen der BikeCity, sogar "gekreuzt" ;-).


Dann war der offizielle Part vorüber und es ging ans Ausrüsten.
Natürlich ist es im Hinblick auf Sicherheit besonders wichtig, top ausgerüstet zu sein, wenn’s ab auf die Straße geht. Ich habe mich gut und ausführlich beraten lassen, und im Endeffekt eine nagelneue HELD- Motorradlederkombi, Motorradstiefel und ein dunkles SHOEI-Visier sehr preiswert erstanden. (SHOEI-Helm und Handschuhe hatte ich schon.)

Bestens geschützt ging es seeeeeehr vorsichtig bei leichtem Regen ab nach Hause. Dort musste ich leider den heftiger werdenden Regen abwarten.
Eines kann ich Euch sagen: Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn dein erstes Motorrad bereits vor deiner Haustür steht und es schüttet wie aus Schaffeln!

Gegen Abend hatte es dann endlich aufgehört zu regnen, und ich konnte meine erste richtige Ausfahrt starten: Das wollte ich mir nicht nehmen lassen, noch eine Runde zu drehen.
Anfangs sehr zögerlich, habe ich das Motorrad förmlich um die Kurven getragen ;-), da es doch ein etwas anderes Gefühl ist, auf einmal ganz auf sich alleine gestellt zu sein. Doch die Unsicherheit schwand mit zunehmendem Kilometerstand. (Hey, das reimt sich ;-) )
Eigentlich begreife ich es noch immer nicht ganz, dass ich jetzt einfach auf mein Bike steigen und irgendwohin düsen kann. Und ich merke, dass ich jeden Tag, den ich mit dem Bike unterwegs bin mehr und mehr dazu lerne.

Gleich am zweiten Tag, letzten Samstag, bin ich mit zwei sehr erfahrenen und vernünftigen Motorradfahrern über den Riederberg nach Tulln gefahren, wobei wir den Riederberg 4 mal auf und ab gefahren sind um die Kehren zu üben. Da gibt es ja einiges zu beachten, wie zum Beispiel die Blickführung, den richtigen Einlenk- und Scheitelpunkt, den richtigen Kurvenausgang, um nur ein paar zu nennen.
Ich war sehr froh, dass wir zu dritt unterwegs waren. - Ich, als Führerschein-Frischling natürlich in der Mitte, hatte so mehr Sicherheit in den Kurven und konnte auch von hinten mit einer GoPro-Kamera gefilmt werden. Vielen lieben Dank an dieser Stelle an mein Begleiter-„Paar“! ;-).



Natürlich wurde gleich nach dem Nachhausekommen eine ausführliche Videoanalyse mit meinem Vater durchgeführt, in der wir gemeinsam Spurwahl, Blickführung, etc. bei den verschiedenen Kurvenradien besprachen.
Anfangs war mein Vater nicht wirklich begeistert von meiner Idee, dass ich jetzt unbedingt den Motorrad-Führerschein machen muss, muss, muss. Doch nachdem er zum ersten Mal gesehen hatte, wie erstaunlich sicher und souverän ich die Kurven am Riederberg nahm, war er total erleichtert und stolz, wie vernünftig und tüchtig seine Tochter Motorrad fährt!

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden, wie ich mit jedem Tag Fahrpraxis an Selbstbewusstsein und Sicherheitsgefühl deutlich zulege.
Ab Montag, den 16. Juli, bin ich für eine Woche als Eskimo-Splash Girl beim Beachvolleyball-Grand Slam in Klagenfurt engagiert. Ich freue mich riesig auf den Event... doch ich lasse wehmütig meine Kawa zurück in Wien! Aber in einer Woche geht’s weiter, dann werde ich gar nicht mehr runtersteigen von meinem Bike :-)

C U, Lari


Freitag, 6. Juli 2012

BESTANDEN!







Hallo liebe LeserInnen,

das Wichtigste zuerst: Ich habe meine praktische Motorradprüfung letzte Woche Donnerstag, den 28. Juni bestanden!!!

Leider konnte ich euch nicht sofort berichten, da ich gleich nach meiner Prüfung zum Training düsen musste, weil ich am nächsten Tag zur Cheerdance-Europameisterschaft nach Amsterdam geflogen bin, ... wo ich übrigens mit meiner Gruppe, den Milleniumdancers, den Europameistertitel in der Kategorie Cheer-Jazz erringen konnte ;-)!
Also, sorry nochmal, dass ich Euch erst jetzt an meinem Biker-Glück teilhaben lasse!

So, nun erzähle ich Euch ein bisschen was von meiner Prüfung:
Ich hatte unmittelbar davor noch zwei Fahrstunden absolviert, in denen ich alle wichtigen Langsamfahrübungen noch einmal mit meinem Fahrlehrer durchgegangen bin.
Danach übten wir das Fahren im Verkehr, und zwar mit Funk: Mein Fahrlehrer fuhr hinter mir und sagte mir den Weg an, um die Prüfungssituation zu simulieren. Ich war etwas aufgeregt, da es wieder ein neues Erlebnis darstellte, praktisch alleine auf der Straße zu fahren und nicht einfach dem Fahrlehrer hinterher.
Dann ging es wieder zurück zum Übungsplatz, um auf den Prüfer zu warten. Mit spürbarem Kribbeln im Bauch machte ich mich nach dessen Eintreffen bereit.
Dann ging es endlich los: Im Zuge der Langsam-Fahrübungen zuerst einmal der Slalom, der mir bis zum Zeitpunkt der Prüfung immer einwandfrei gelungen war ... bei der Prüfung selbst natürlich prompt nicht... war ja klar ;-) "Na servas, meine Prüfung beginnt ja schon mal gut...", war mein erster Gedanke.
In der Folge aber meisterte ich die restlichen Übungen gut und sicher. Nach einigen technischen Fragen zum Motorrad ging es schon ab auf die Straße! Mit dem Fahrschulwagen inklusive Fahrlehrer und Prüfer im Rücken war das gar nicht so leicht. Dazu kamen meine Aufregung und der bei mir immer ausgeprägte Prüfungsstress: Meine Nerven waren fast am Ende, aber eben nur fast ;-): Denn mit jedem Meter gewann ich an Sicherheit, erkannte gefährliche Situationen früh, reagierte rechtzeitig, stellte den Motor bei einem Bahnübergang selbständig ab, hielt gut die Spur, und hatte gegen Ende ein richtig gutes und sicheres Gefühl beim Fahren.

Da ich ja gleich bei der ersten Übung, dem Slalom, ein Hütchen umgestossen hatte :-((, war ich mir aber keineswegs sicher, ob ich insgesamt bestanden hatte...

Doch dann gratulierten mir Prüfer und mein Fahrlehrer zur bestandenen Prüfung!!! Mir fielen die Rocky Mountains vom Herzen! Jetzt bin ich ü.b.e.r.g.l.ü.c.k.l.i.c.h.! Ich glaube ich habe all die Erfahrungen und den Umstand, dass ich jetzt auch den A-Schein besitze noch gar nicht richtig realisiert!

Am 13. Juli bekomme ich meine Kawasaki ER-6N zur Verfügung gestellt, und ich glaube, erst dann werde ich mein Glück so richtig fassen können.
Natürlich erfahrt ihr an dieser Stelle über meine weiteren Bike-Erlebnisse!

C U, Eure Lari



Donnerstag, 14. Juni 2012

Üben, üben und nochmal üben

Hallo liebe LeserInnen!

Es hat sich viel getan in der letzten Woche!
Zu aller erst einmal darf ich freudig verkünden, dass ich meine Theorie Prüfung bestanden habe!!! Juuuhuuuu! Das war mal ein riiiiiiiesen Erfolg und ich hoffe, ich kann die praktische Prüfung sobald wie möglich absolvieren, aber davor heisst es noch Üben, bis ich mich ganz sicher fühle und mir die praktische Prüfung zutraue.



Von meiner Grundausbildung habt ihr ja bereits gelesen. In meiner nächsten Fahrstunde haben wir nochmal die wichtigsten Grundkenntnisse wiederholt, und ich bin noch ein paar Runden zum wieder Eingewöhnen am Übungsplatz gefahren, inklusive Slalom, Achter und Bremsübungen.
Nachdem der Fahrlehrer sich überzeugt hatte, dass ich die wichtigsten Fahrmanöver wie Anfahren, Kurvenfahren und Bremsen intus hatte, ging es ab auf die Straße. 
Zu aller erst musste ich eine super-sexy Warnweste überziehen, damit mich jeder als Motorrad-Fahrschüler gut erkennen kann ;-). Ich hatte ganz schönen Respekt vor dieser Herausforderung, denn "dort draußen" in der freien Wildbahn des Großstadtdschungels kommt man schnell unter Druck und dann ist die Gefahr umso größer, dass mir mal der Motor abstirbt oder, Gott, behüte, mein Motorrad umkippt. 
Ersteres ist natürlich prompt bei der ersten Kreuzung passiert ;-). Und ich hatte mich noch voll darauf konzentriert, ein bisschen Gas zu geben, langsam die Kupplung kommen zu lassen... dann dreh' ich das Gas zu und, tja, da stand ich dann. Die anderen Verkehrsteilnehmer waren zum Glück geduldig und machten mir nicht noch mehr Stress, als ich eh schon hatte. 
Na gut, kein Problem, einfach wieder die Zündung an, Starten und Wegfahren. Das ist mir dann beim zweiten Versuch auch geglückt, und bin danach brav um die Kurve gefahren.
Hm naja, damit hätte ich das erste Abwürgen auch abgehakt.
Ab jetzt konnte es nur besser werden... 


Ich bin brav dem Fahrlehrer nachgedüst, natürlich immer mit genügend Sicherheitsabstand, einmal links abbiegen und einmal rechts, Kupplung, Gas Zweite, Dritte... immer und immer wieder.
Eigentlich war ich mit meiner Leistung ziemlich zufrieden, aber eines ärgert mich bis heute: Da sich natürlich beim Motorrad der Blinker nicht von selbst zurückstellt, habe ich fast jedes zweite Mal vergessen, meinen Blinker wieder auszuschalten... und jedes Mal, wenn der Fahrlehrer mir das Zeichen gab, dass mein Blinker immer noch leuchtete, hab' ich mich dermaßen geärgert, dass mein knallroter Kopf als Bremslicht fungieren hätte können. Dieser eine blöde, kleine Knopf...
Aber ja, Übung macht den Meister!

Im Laufe der nächsten Fahrstunden bekam ich 
das aber schließlich auch in den Griff, wie ich mich überhaupt von Ausfahrt zu Ausfahrt wohler und sicherer fühlte.



An einem besonderen Moment möchte ich Euch aber unbedingt noch teilhaben lassen: Wir waren gerade am Weg nach Lanzendorf auf der Bundesstraße unterwegs, als ich mit einem Mal fühlte, wie sich mein ganzer Körper entspannte, und ich zum ersten Mal richtig bewusst das langersehnte Gefühl genießen konnte, alleine ein Motorrad zu fahren.

Bald bin ich soweit für die praktische Prüfung, vielleicht schon nächste Woche :-)

Montag, 21. Mai 2012

Von der Theorie zur Praxis

Hallo meine lieben Follower!

Wie ihr ja aus meinem ersten Post erfahren habt, hatte ich am 11. und 12. Mai bereits meine A-Theorie hinter mich gebracht. Es war ein sehr lehrreiches, interessantes und amüsantes Wochenende in der Fahrschule Favoriten.

Die Motorrad- und Moped-Führerscheinanwärter wurden gleich mal direkt mit: "Ahhhhhh, viele neue Organspender!" begrüßt... wobei der Fahrlehrer an sich Recht hat, denn solange wir noch keine Ahnung von der Theorie 
und den Gefahren des 2-Rad Fahrens haben, sind wir praktisch Freiwild und würden einen Unfall nicht verhindern können. Im Laufe der zwei Mal vier Stunden wurde uns nach und nach bewusst, dass wir alles im Blick haben müssen, um dadurch auch das Leben anderer und vor allem unser eigenes Leben schützen zu können. Also sind wir nach der hervorragenden Ausbildung auf dem richtigen Weg Richtung sicheres und vorausschauendes Motorradfahren im Straßenverkehr.
Der Vortragende hat uns mit viel Humor aber auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit die Einzelteile des  Motorrades, das Blickverhalten in einer Kurve, die richtige Bekleidung und vieles mehr verständlich näher gebracht. Nach dem gesamten theoretischen Input konnte ich es nun gar nicht mehr erwarten, das erste Mal das Gelernte in die Praxis umzusetzen.

Genau das fand dann eine Woche später, am 18. Mai, statt: Da hatte ich den Termin für meine praktische Grundausbildung im Motorradfahren.

Am fahrschuleigenen Übungsplatz angekommen, erklärte uns der Fahrlehrer zunächst einmal, wie man ein Motorrad rangiert. Nur zur Information: Unsere kleine Gruppe bestand aus vier Männern und mir als einzigem weiblichen Wesen. Zuerst mussten wir das Motorrad, eine "kleine" 250er, von seinem Ständer herunterheben, und es auf einer 2 x 2 m großen Fläche so lange rangieren, bis eine 180° Wende geschafft war. Das war alles noch kein sonderlich großes Problem - ich bin ja ein starkes Mädchen ;-) Doch dann musste ich das Motorrad wieder auf den Ständer zurück heben... und das war eine wirklich große Herausforderung, da ich nicht so viel Kraft und Eigengewicht aufbringen konnte, um das Motorrad problemlos rauf zu wuchten... Puuuuuh, im Endeffekt habe ich es dann doch gemeistert und war sehr stolz!
Nun ja, wenn ich mir jetzt überlege, dass das noch eines der leichteren Bikes war, dann kam ich doch etwas ins Grübeln... wie würde ich mir mit einer schweren Harley tun
? ...
Aber das liegt ja noch in weiter Ferne, denn ich darf jetzt einmal zwei Jahre nur "leichte" Motorräder fahren.

Das Rangieren war also geschafft, nun ging es ans Eingemachte: Wir mussten anfahren üben. Also, Kupplung langsam 
bis zum Druckpunkt kommen lassen und dann leicht Gas geben, wie ich das schon vom Autofahren her kenne. Da ich aber auf einem Motorrad saß und kein Gaspedal oder ähnliches, das mit einem Auto vergleichbar wäre zur Verfügung hatte, musste ich mich ganz neu einstellen, hatte aber ziemlich schnell den Dreh heraus.
Nachdem ich das Anfahren schön langsam in den Griff bekommen hatte, mussten wir in den zweiten Gang schalten üben. Irgendwie hatte ich davor ein bisschen Angst, denn ich musste viele Dinge miteinander kombinieren, wie z.B. zuerst Gas geben, dann Kupplung ziehen, mit dem linken Fuß vom ersten Gang über den Leerlauf in den zweiten Gang schalten und - Voilá! -  ich hatte den Bogen nach wenigen Versuchen raus.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit Slalom fahren, Bremsübungen, Kreis und Achter fahren. Wenn ich euch das alles detailliert erzählen würde, dann blieben nur noch wenige Leser übrig ;-) Abschließend wurde noch das Anfahren in einer Kurve geübt, und dann waren meine ersten Fahrstunden auch leider schon wieder vorbei.

Für mich war es ein sehr anstrengender Tag, dennoch war ich überglücklich, dass ich endlich meinem großen Ziel einen aktiven Schritt näher gekommen bin! Nun ist es nicht mehr weit, ich bin schon fleißig am Theorie üben, sodass ich so rasch als möglich die Vorprüfung - und dann eine Woche darauf meine Theorie Prüfung absolvieren kann.

Bald hab ich meine nächste Fahrstunde, ich hoffe dann schon auf der Straße, dann bekommt ihr wieder neuen Lese(Schmunzel-)stoff geliefert :-)

Bis bald,
Eure

Lari

Freitag, 11. Mai 2012

Los geht's...

Hallo liebe LeserInnen  / Motorradverückte / Biker und all jene, die es noch werden wollen,

zunächst einmal möchte ich mich kurz vorstellen, damit ihr wisst mit wem ihr es hier zu tun habt:
Ich heiße Larissa Koller, bin 20 Jahre alt, wohne in Wien, studiere im 2. Semester Biologie und bin leidenschaftliche Tänzerin*… und jetzt auch noch Bloggerin:

Da ich schon seit längerer Zeit den perfekten Einstieg in meinen ersten Blog suchte, kam mir ganz spontan - natürlich auf einem Bike, wo sonst - die Idee, kurz von einer Motorrad-Tour zu schreiben; diesmal leider noch als Beifahrerin auf einer Tour über die Kalte Kuchl nach Mariazell bis in die Wildalpen. Ich bin mir sicher, viele von euch kennen diese wunderschöne Strecke. Es ist einfach ein unfassbar leiwandes Gefühl (sogar als Beifahrerin) auf einer Maschine zu sitzen und sich nur auf sich selbst und die beindruckende Umgebung zu konzentrieren… aber das brauch ich ja euch nicht zu beschreiben ;-)

Nun brenne ich wie wild darauf, endlich meinen Motorrad Führerschein zu machen. Nach einigen Startschwierigkeiten habe ich mich entschlossen, die Chance, die mir Kawasaki Austria in Zusammenarbeit mit BikeCity geboten hat, zu ergreifen und mit einer coolen Kawasaki ER-6n meinen Führerschein bei der Fahrschule Favoriten zu absolvieren.

Heute, am 11. Mai, geht es mit der Theorie-Einführung los, und dann möchte ich so schnell aber auch so gewissenhaft wie möglich das ganze restliche Prozedere hinter mich bringen! Ab Mitte Juni werde ich mir dann von BikeCity eine geile gelbe ER-6n kaufen, mit der ich dann herumdüse und euch davon berichten werde :-) 


Ich hatte natürlich bei diesem Vorhaben zu Beginn ein mulmiges Gefühl wie fast jeder, der das Abenteuer 2-Rad wagt. Entsprechend viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, ob ich den spezifischen Herausforderungen des Motorradfahrens gewachsen sein werde. Doch kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als auf meinem eigenen Bike zu sitzen und die Freiheit zu spüren!
Und das ist es mir allemal wert.

Ich hoffe, ihr findet Gefallen an meinem ab nun regelmäßigen wöchentlichen Blog und erlebt so zu sagen live mit, wie ich Stück für Stück in die große österreichische Motorrad-Gemeinde reinwachsen werde …

To be continued…
Eure Lari


* Apropos Tänzerin: Hier zwei Fotos, die meine beiden großen Leidenschaften - Tanzen und Biken - vereinen: 









Mit Mattie Griffin, einem professionellen irischen Stuntbiker auf der Swiss-Moto 2012, bei der ich als Tänzerin engagiert war :-)